Wir sind avodaq: Ein deutsches IT-Unternehmen in Singapur
Johannes berichtet über die internationale Zusammenarbeit
12. Sep 2024 | 5 min.
Johannes berichtet über die internationale Zusammenarbeit
12. Sep 2024 | 5 min.
Hallo Johannes, schön, dass du da bist und vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview nimmst. Erzähl doch mal, wer du bist und was du bei avodaq machst.
Hi, ich bin Johannes und arbeite derzeit als Technical Consulting Manager bei avodaq in Singapur. Ich leite ein Team im Bereich Advanced Solutions. Gemeinsam arbeiten wir daran, Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln, hochwertige Projekte zu managen und technische Herausforderungen unserer Kunden zu lösen. Mir macht es Spaß, die kundenseitigen Anforderungen zu verstehen, Lösungen zu finden und teamübergreifend mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Technik, Vertrieb und Service zusammenzuarbeiten.
Klingt spannend! Wann und wie bist du denn zu avodaq gekommen?
Im Februar 2008 habe ich bei avodaq angefangen. Ich bin in verschiedenen Orten in Indonesien aufgewachsen und wollte unbedingt nach Singapur ziehen. Also habe ich online nach Jobs im technischen Bereich gesucht und mich bei avodaq beworben. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Stelle bekommen habe und dass ich aus diesem Grund nach Singapur umgezogen bin.
Du arbeitest schon seit 16 Jahren bei avodaq, das ist wirklich beeindruckend! Wie hat sich das Unternehmen aus deiner Sicht seit 2008 verändert?
Damals war alles kleiner, es gab weniger Mitarbeitende. In Singapur waren es nur fünf oder sechs Leute, in Deutschland etwa hundert. Heute ist natürlich alles viel größer. Mehr Kolleginnen und Kollegen, mehr Abteilungen, mehr Teams an verschiedenen Standorten, mehr Anforderungen an Compliance und Governance. Aber ich denke, unser Spirit hat sich nicht verändert und wir pflegen und entwickeln ihn weiter, insbesondere unser Teamwork.
„Aber ich denke, unser Spirit hat sich nicht verändert und wir pflegen und entwickeln ihn weiter, insbesondere unser Teamwork.“
Johannes
Wie ist es für dich, bei einem deutschen Unternehmen in Singapur zu arbeiten? Gibt es Unterschiede zu nicht-deutschen Arbeitgebern in der Region?
Deutschland ist bekannt für hohe Qualität und Präzision. Ich denke da zum Beispiel an Automarken wie BMW. In Singapur und Südostasien im Allgemeinen ist die Arbeitsweise eher schnell und flexibel. Außerdem neigen die Menschen dazu, ihre Meinung nicht zu teilen. Wenn wir also mit unseren deutschen Kollegen zusammenarbeiten, geht es oft darum, unseren deutschen Kontext in einen lokalen Kontext zu übersetzen und umgekehrt. Um einander zu verstehen und die Art und Weise unserer Kommunikation zu begreifen, müssen wir uns mehr anstrengen.
Wie würdest du die Zusammenarbeit zwischen singapurischen und deutschen Kollegen beschreiben?
Aus meiner Sicht gibt einige Unterschiede. Zunächst die kulturellen Unterschiede, aber auch in Bezug auf die Vielfalt. Nicht nur im Vergleich zu Deutschland, sondern auch innerhalb unseres Teams in Singapur. Bei avodaq Singapur sind viele Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und ethnischer Herkunft vertreten. Wir arbeiten mit Menschen aus Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand, Vietnam, Myanmar und den Philippinen zusammen. Ich denke, auch in unseren deutschen Teams sind viele verschiedene Nationalitäten vertreten. Darüber hinaus arbeiten wir mit verschiedenen Generationen zusammen, das ergibt eine sehr gute Mischung bei uns im Büro.
Dann kann die Entfernung zur Herausforderung werden. Als Technologieunternehmen sind wir jedoch gut positioniert, wenn es um den Einsatz von Technologien geht, die eine optimale Zusammenarbeit unabhängig vom Standort ermöglichen. Wir nutzen zum Beispiel Videotelefonie, um Mimik und Gestik unseres Gegenübers besser zu verstehen. Unser technisches Knowhow vereinfacht und verbessert die internationale Zusammenarbeit.
Hat der Zeitunterschied Einfluss auf die Zusammenarbeit?
Ja, das ist in der Tat so. Normalerweise haben wir jeden Tag ein Zeitfenster von vier Stunden, in dem sich unsere Arbeitszeiten mit denen unserer deutschen Kolleginnen und Kollegen überschneiden. Die meisten von ihnen sind bereit, früher anzufangen, um sich der Zeitzone in Singapur anzupassen. Wir treffen uns zum Beispiel um 8 Uhr deutscher Zeit, was in Singapur etwa 14 Uhr ist. In der Regel arbeiten wir bis 18 Uhr, so dass wir vier Stunden Zeit haben, um mit unseren Teams in Deutschland zu sprechen.
Du hast von kulturellen Unterschieden gesprochen. Kannst du das etwas näher erläutern?
Ich glaube, in Asien – vor allem dort, wo ich lebe – ist man weniger direkt, wenn es um Feedback oder Meinungen geht. Im Gegensatz dazu ist die deutsche Art zu kommunizieren sehr offen und direkt. Ein Freund hat mich auf ein Buch namens The Culture Map aufmerksam gemacht, das sich mit diesem Thema beschäftigt.
Welche weiteren Vorteile, aber auch Herausforderungen siehst du in der internationalen Zusammenarbeit zwischen den Standorten?
Das Erste, was mir da in den Sinn kommt, ist die Zeitverschiebung über die wir schon gesprochen haben. Sie kann auch ein Vorteil sein, vor allem, wenn es um unsere Serviceabdeckung geht. Niemand muss länger arbeiten, denn wir können unsere Mitarbeitenden rund um die Welt rotieren lassen. Unsere internationale Zusammenarbeit bedeutet, dass wir in der europäischen Zeitzone, aber auch in der asiatischen Zeitzone Service anbieten können.
Ein weiterer Aspekt unserer internationalen Teamarbeit ist die Vielfalt der Perspektiven und einzigartigen Sichtweisen, die wir sehr schätzen. Sei es bei technischen Herausforderungen oder bei allgemeinen Themen. Dies ist eine unserer Stärken und hilft uns, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.
„Ein weiterer Aspekt unserer internationalen Teamarbeit ist die Vielfalt der Perspektiven und einzigartigen Sichtweisen, die wir sehr schätzen.“
Johannes
Warst du schon einmal zu Besuch in einem avodaq Büro in Deutschland?
Ja, ich bin immer gerne zu Besuch. Ich war schon in Hamburg, Berlin und München, was mir sehr gefallen hat, weil jede dieser Städte ihre eigene Identität hat und sich sehr von Singapur unterscheidet. Zum Beispiel die Hafenatmosphäre in Hamburg, die Straßenkunst in Berlin und die Altstadt und die Berge in München. Ich habe auch die Gastfreundschaft einiger Kollegen sehr genossen und geschätzt, die sich die Zeit genommen haben, mich herumzuführen, als ich unsere Büros in Deutschland besuchte.
Gibt es ein Projekt oder eine Erfahrung, die dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, ich erinnere mich besonders an die Zusammenarbeit mit einem Kunden aus dem Bildungsbereich. Es war ein umfangreiches, bereichsübergreifendes Projekt, bei dem wir die gesamte Infrastruktur einschließlich Netzwerken, WLAN, Servern und den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen in einer internationalen Schulerweiterung aufbauen durften. Andreas Kusch (Anmerkung der Redaktion: CEO von avodaq) und Yew Yen Tham (Anmerkung der Redaktion: Managing Director avodaq Singapur) haben uns dabei sehr unterstützt. Unser Netzwerkspezialist Andreas Willenbockel (Anmerkung der Redaktion: Architect & Team Lead) hat zusammen mit unserem starken lokalen Team in Singapur einen erfolgreichen Design-Workshop durchgeführt, der einen wichtigen Meilenstein im Projektverlauf darstellte.
Zum Abschluss würde ich gerne wissen, wie du die avodaq Kultur beschreiben würdest und was sie für dich so besonders macht?
Ich finde, dass Ehrlichkeit die Grundlage unserer Unternehmenskultur ist. Das bedeutet, authentisch zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen – also eine starke Teamarbeit zu fördern. Wir verbringen viel Zeit damit, über persönliche Dinge zu sprechen und lernen uns wirklich auf einer tiefen Ebene kennen. Es ist wirklich schön, diese Art von Beziehung zu unseren Kolleginnen und Kollegen zu haben. Wir organisieren regelmäßig Aktivitäten wie Karaoke. Und jeden Monat feiern wir im Büro Geburtstag. Wir beschränken uns auf eine Torte pro Monat. Das hilft mir, fit zu bleiben. Johannes lacht.
Vielen Dank, Johannes, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Erfahrungen und Einblicke mit uns zu teilen. Es war ein sehr aufschlussreiches Gespräch!