Digital Innovation

Die Weichen stellen: Warum der Plattformansatz die Zukunft der Telemedizin ist

avodaq

27. März 2025 | 5 min.

Header Plattformansatz Telemedizin

Der Markt für Telemedizin wächst, immer mehr digitale Lösungen werden von Kliniken und Gesundheitseinrichtungen implementiert. Die Herausforderung dabei: Mit jedem neuen Tool steigt die Komplexität für die Ärzte, Patienten und Administratoren. Zudem blockieren heterogene Lösungen und damit häufig fehlende Schnittstellen die effiziente Patientenversorgung. Welche Vorteile bietet im Umkehrschluss eine digitale Plattform für das Gesundheitswesen?

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Knapp ein Drittel der Ärzte in Deutschland sind über 54 Jahre alt, viele scheiden in den kommenden Jahren aus ihren Heilberufen aus. Nach Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) fehlen zudem hierzulande jährlich durchschnittlich fast 2.500 ärztliche Nachbesetzungen, um die aktuelle medizinische Versorgungsleistung bis 2040 aufrechtzuerhalten. Hinzu kommt, dass viele Kliniken vom Sparzwang und der Schließung bedroht sind.

Der einzige Weg, um der Entwicklung der steigenden Kosten sowie dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, liegt in einer konsequenten Digitalisierung – zum einen innerhalb der Gesundheitseinrichtungen und zum anderen zu anderen Leistungserbringern. Die Zeit drängt, denn in Deutschland sind heute 22 Millionen Menschen 60 Jahre und älter, das ist mehr als jeder Vierte. Bis zum Jahr 2050 wird ihr Anteil auf rund 38 Prozent ansteigen, der Bedarf nach medizinischer Versorgung steigt enorm.

Für uns ist Telemedizin keine Option mehr, sondern die beste Antwort auf viele Herausforderungen im Gesundheitswesen.

Insellösungen sind keine Verbesserung

Viele Gesundheitseinrichtungen haben den Ruf gehört und in den vergangenen Jahren ihre Digitalisierung vorangetrieben. Bisweilen mit schmerzhaften Erfahrungen: Denn unsere Beobachtungen zeigen leider, dass viele kleine Tools einen wesentlich höheren Aufwand verursachen als die Lösung aus einem Guss. Ein Beispiel: Für die Patientensprechstunde sind in Deutschland rund 80 Lösungen zertifiziert. Allerdings sind sie meist nur für diesen einen Anwendungsfall optimiert. Um zusätzliche Use Cases wie Telekonsile oder Tumorkonferenzen zu unterstützen, müssen weitere Spezial-Tools angeschafft werden, was die Variantenvielfalt in die Höhe treibt.

Warum isolierte Lösungen scheitern

Die Software-Sammlung führt innerhalb der Krankenhäuser, ihren Verbünden sowie zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen zu einem Konstrukt eigenständiger Insellösungen, was eine effiziente Integration verhindert und die reibungslose, digitalisierte Gesundheitsversorgung blockiert. Ursächlich hierfür sind fehlende Schnittstellen für einen effizienten, automatisierten Datenaustausch, doppelte Dateneingaben, die zu Inkonsistenzen und Fehlern führen, sowie unterschiedliche User Interfaces, die eine produktive Nutzererfahrung bremsen. Mit dem Resultat, dass viele Tools nach der Pilotphase gar nicht mehr genutzt werden.

Telemedizin braucht Standardisierung

Ein fragmentiertes Umfeld ist aber angesichts der steigenden Nachfrage nach Telemedizin und der sich entwickelnden rechtlichen Anforderungen unhaltbar. Krankenhäuser stehen vor großen Herausforderungen:

  • Wie können wir mehrere isolierte Systeme in klinische Arbeitsabläufe integrieren?
  • Wie können wir eine hohe Benutzerakzeptanz mit einer intuitiven und nahtlosen Benutzererfahrung sicherstellen?
  • Wie können wir die Sicherheit und die Einhaltung von Vorschriften über verschiedene Anwendungen hinweg gewährleisten?
  • Wie können wir die Kosten für Verwaltung, Support und Lizenzen effektiv verwalten?

Unser Telemedizin-Experte Tobias Kusch rät:

Profilbild von Tobias Kusch

„Die Plattform muss skalierbar sein, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und verschiedene Anwendungsfälle zu unterstützen […]. Trotz des Bedarfs an Standardisierung bleibt Flexibilität der Schlüssel. Plattformen müssen die Anforderungen an spezifische medizinische Szenarien erfüllen.“

Tobias Kusch, Sales Specialist Healthcare Solutions, avodaq AG

Die Antwort liegt also in einer ganzheitlichen Telemedizinstrategie, die Standardisierung, Interoperabilität und Skalierbarkeit in den Vordergrund stellt.

Time is Brain bei Schlaganfällen

Trotz der Vereinheitlichung muss unserer Erfahrung nach darauf geachtet werden, dass die Anforderungen der unterschiedlichen Anwendungsfälle an Soft- und Hardware bestmöglich erfüllt werden. Lassen Sie uns ein Beispiel nennen: Bei einer Patientensprechstunde liegt der Fokus auf der Konversation zwischen Arzt und Patient, während in Schlaganfall-Netzwerken mit mobilen Telekonsil-Wagen die Pupillenreaktion detailliert beurteilt wird. Hier müssen feinste Unterschiede in Größe, Form und Lichtreaktion für den Remote-Facharzt sichtbar werden. So kann er auch Bewegungen und Reaktionen des Patienten per Video bewerten. Für uns haben sich in den letzten Projekten hochauflösende Kameras mit bis zu 240-fachem Zoom und exzellenter Videoqualität von Cisco Webex bewährt. Diese ermöglichen die genaue Diagnose aus der Ferne – im Sinne des Grundsatzes „Time is Brain“ trägt sie zur optimalen Akutversorgung bei.

Die richtigen Weichen für die Zukunft stellen

Unsere klare Empfehlung für Gesundheitseinrichtungen ist: Setzen Sie auf vertrauenswürdige und erprobte Technologieanbieter, die performante, sichere, skalierbare und vor allem zertifizierte Plattformen anbieten. Nur so können Sie sich zukunftsweisend für die Anforderungen und den wachsenden Bedarf an Telemedizin positionieren.

Zusätzlich ermöglicht eine Lösung für die Telemedizin aus einem Guss eine effiziente digitale Gesundheitsversorgung durch

  • Hohe Skalierbarkeit mit bestmöglicher Qualität
  • Sicherheitsmaßnahmen und Zertifikate für den Einsatz mit sensiblen Patientendaten
  • Einheitliche und intuitive Benutzeroberflächen für medizinisches Personal und Patienten
  • Integration über standardisierte Schnittstellen
  • Ein richtiges Maß an Standardisierung der Plattform und Individualisierung für spezifische Anwendungsfälle
  • Investitionssicherheit und Support von zuverlässigen Anbietern wie Cisco

„Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist digital und vernetzt. Bleiben Sie nicht zurück - nutzen Sie den Plattformansatz, um an der Spitze der telemedizinischen Innovation zu bleiben.“

Tobias Kusch, Sales Specialist Healthcare Solutions, avodaq AG

Vernetzte IT für eine vernetzte Medizin

Für alle Akteure im Gesundheitssektor wird die Telemedizin zu einem Paradigmenwechsel führen, denn sie ist essenziell für die medizinische Versorgung der Zukunft. Weniger Ärzte, weniger Krankenhäuser und begrenzte Budgets machen es erforderlich, dass die Produktivität der so genannten Leistungserbringer steigt und Versorgungslücken effizient geschlossen werden. Eine gute Arbeitsproduktivität bedeutet, mit gleichem Aufwand eine höhere Leistung zu erzielen. Dies kann nur gelingen, wenn ich bei der Digitalisierung den Fehler der Insellösungen vermeide und konsequent auf eine Plattformstrategie setze.

Virtuelle Sprechstunde dank innovativer Lösung

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