SICK AG: Weiterbildung mit Wohlfühlfaktor
06. Feb. 2025 | 3 min.
06. Feb. 2025 | 3 min.
Schon vor der COVID-Pandemie hat die SICK AG damit begonnen, in die Zukunftsfähigkeit ihres Weiterbildungsprogramms zu investieren: Alle Maßnahmen wie Kundentrainings, Sicherheitsschulungen und technische Fortbildungen wurden an einem Ort zusammengefasst und digitalisiert: dem heutigen Campus der SICK Sensor Intelligence Academy (SIA). Dieser ist mehr als nur ein physischer Standort, hier lernen Mitarbeitende und Kunden in verschiedenen Trainingsszenarien vor Ort sowie global vernetzt. Nico Zimmermann, Leiter des SIA Campus, berichtet im Interview über Hintergründe und Best Practices.
Herr Zimmermann, warum hatte die SICK AG das Ziel, ihre Weiterbildung zu konsolidieren und neu aufzustellen?
Nico Zimmermann: Die früheren Räumlichkeiten für die Weiterbildung waren nicht ideal für Lernende und Coaches. Zudem mussten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer anreisen, das trieb den Zeitaufwand und die Kosten in die Höhe. Im Jahr 2017 haben wir uns daher entschieden, ein eigenes Akademiegebäude zu bauen. Dieses Vorhaben wurde in den darauffolgenden Jahren konsequent vorangetrieben. Und schon vor Corona war es möglich, durch adäquate Medientechnik die Reisetätigkeiten zurückzufahren. Insofern ist der neue SIA Campus von Beginn an komplett digital vernetzt worden. Der Betrieb des Campus wurde schließlich während der Pandemie, im Jahr 2021, aufgenommen. Heute finden hier neben technischen Trainings auch Meetings von Mitarbeitenden oder Co-Creation-Workshops statt.
Welche Rolle spielt dabei die Medientechnik?
Alle Räume sind ausgestattet mit Kamerasystemen, Mikrofonen, Whiteboards sowie großen Displays. Dadurch können wir nicht nur Präsenzveranstaltungen mit europäischen Kolleginnen und Kollegen hier vor Ort durchführen, sondern auch Mitarbeitende aus der gesamten Welt zu den Trainings dazuschalten. Unser Collaboration-Tool ist Webex von Cisco, damit schaffen wir eine nahtlose Verbindung zwischen Menschen im physischen und virtuellen Raum. Das ist ja ein zentrales Erfolgskriterium in der Zusammenarbeit.
Wie haben Sie avodaq als Ihren Technologiepartner erlebt?
Wir haben mit avodaq einen Partner für die Planung und Umsetzung der Medientechnik gehabt, der unsere Anforderungen wirklich erfasst und erfüllt hat. Zudem waren die Mitarbeitenden von avodaq immer konstruktiv-kritisch – sie haben uns nicht ein digitales Tool verkauft, sondern wir haben gemeinsam Lösungen für unsere Trainingsszenarien entwickelt.
Können Sie ein Beispiel nennen für die konkreten Vorteile der Digitalisierung?
Zu jedem Raum gehört ein Tablet, mit dem sich die Technik bedienen lässt. Die Benutzerschnittstelle hierfür ist so einfach wie möglich gehalten. Sie müssen vorab keinen Testlauf mehr durchführen, es funktioniert. Und auf den Screens im Eingangsbereich erscheinen nicht nur Meetingpläne wie im Tagungshotel. Wir blenden da auch unsere verfügbaren Trainings ein sowie kleine Videos der Mitarbeitenden und Teams, die an dem Tag im SIA Campus arbeiten. Denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für den Team-Spirit.
Nico Zimmermann ist Leiter der Sensor Intelligence Academy. Er hatte den Auftrag, den Neubau ab der Planungsphase mit zu begleiten und zu gestalten. Seit 2021 ist er, so sagt er selbst, „glücklicher Betreiber des SIA Campus“.
Die Akademie ist zuständig für das Thema Weiterbildung bei der SICK AG, für Mitarbeitende, Kunden sowie externe Firmen. Pro Jahr werden zwischen 2.700 und 3.000 Trainingsveranstaltungen abgehalten – intern, mit eigenen Kunden sowie von externen Firmen, die sich in die SIA einmieten. In Zimmermanns Team engagieren sich 33 Kolleginnen und Kollegen für das Thema Weiterbildung.
Wie messen Sie den Erfolg des SIA Campus?
Einer der wichtigsten Parameter ist die Umsatzentwicklung. Wir haben in den vergangenen Jahren hohe Einnahmen generiert, auch weil wir die Akademie an Externe vermieten. So führen einige Kunden und Firmen der Region ihre Trainings bei uns durch. Die zweite wichtige Kenngröße ist die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeitenden, etwa mit unserer Ausstattung und Infrastruktur. Vor dem Bau des SIA Campus haben sich nicht wenige Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmer gewünscht, dass wir weitere Veranstaltungen in einem Hotel abhalten. Das hat sich deutlich geändert.
Was unterscheidet den Spirit der Akademie von einem normalen Gebäude, und wie entsteht er?
Kunden finden bei uns eine ideale Atmosphäre, um im kleinen und größeren Kreis anregende Gespräche zu führen. Man fühlt sich einfach besser in einer attraktiven Umgebung. Und wir sind nicht die klassische bürokratische Truppe mit eingespielten Prozessen und Vorgaben – für uns zählt ganz klar die Customer Centricity mit toller Betreuung und einem umfassenden Service. Wir wollen, dass Kunden wiederkommen wollen, und dafür ist der Spirit ein Schlüssel zum Erfolg. Die moderne Gebäudehülle und die schönen Räume zahlen natürlich darauf ein, aber das digitale Innenleben macht den Unterschied aus.
Was ist Ihr persönliches Highlight des SIA Campus?
Jeder neue Morgen auf dem Gelände ist wunderbar. Das liegt auch an der gelungenen Verbindung aus dem denkmalgeschützten Schloss Buchholz und der avantgardistischen Architektur zu einem inspirierenden Ensemble. Zudem sind wir in einem kleinen Winzerort um die Ecke des SICK Standorts Waldkirch untergebracht. Viele Ingenieure haben uns das Feedback gegeben, dass sie hier den Kopf frei bekommen und Lösungen neu denken können. Zusammen mit der digitalen Vernetzung in die Welt und einem hervorragenden Service durch das Team kann der Spirit des SIA Campus wirken.
Die SICK AG baut aktuell einen weiteren Standort der Sensor Intelligence Academy in Minneapolis (USA). In die Planung flossen die Erkenntnisse aus dem Campus in Deutschland ein.
Die SICK AG ist einer der weltweit führenden Lösungsanbieter für sensorbasierte Applikationen für industrielle Anwendungen. Das 1946 gegründete Familienunternehmen mit Stammsitz in Waldkirch im Breisgau zählt zu den Technologie- und Marktführern und ist mit 60 Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den Globus präsent.