Security

SOC, SIEM, XDR - Was ist der Unterschied?

Florian Neubauer

06. Aug 2024 | 3 min.

SOC, SIEM, XDR - Was ist der Unterschied?

Durch die im Oktober in Kraft tretende NIS2-Richtlinie wird für die betroffenen Unternehmen ein System zur Angriffserkennung verpflichtend. Wer sich mit dem Thema näher beschäftigt, stolpert schnell über die Begrifflichkeiten SOC, SIEM und XDR. Doch was bedeuten diese eigentlich und in welchem Zusammenspiel kann man die Systeme am besten einsetzen?

Was ist ein SOC?

Ein Security Operations Center (SOC) ist eine zentrale Einheit innerhalb einer Organisation, die dafür zuständig ist, IT-Sicherheitsvorfälle zu erkennen und zu behandeln. Es besteht aus Sicherheitsexperten, die rund um die Uhr die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens überwachen. So können Vorfälle in Echtzeit erkannt und schnell und effektiv bekämpft werden.

Der Vorteil eines SOC liegt in der Vereinheitlichung und Koordinierung der Sicherheitswerkzeuge, der Verfahren und der Reaktion auf Zwischenfälle. Das SOC-Team kümmert sich ausschließlich und zu jeder Zeit um die aufkommenden sicherheitsrelevanten Systeme. Dies ermöglicht eine schnellere, effizientere und kostengünstigere Reaktion auf Sicherheitsbedrohungen. Eine weitere Aufgabe des SOC-Teams ist die Schwachstellenanalyse. Dadurch können Anwendungen, Systeme und Sicherheitsrichtlinien entsprechend der Bedrohungslage angepasst und optimiert werden.

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Wie unterscheiden sich SIEM, SOAR & XDR?

Ein SIEM ist ein Security Information and Event Management System, das in vielen SOC-Umgebungen die essenzielle Plattform darstellt. Es bietet ein zentrales Dashboard, das die Sicherheitsinformationen und Ereignisse aus der gesamten IT-Infrastruktur zusammenfasst. Dabei fokussiert es sich auf die Sammlung, Korrelation und Analyse von Logdaten aus allen Systemen einer Infrastruktur, bietet umfangreiche Berichte und erfordert meistens die manuelle Reaktion auf Bedrohungen.

Hingegen wird die automatische Reaktion der durch das SIEM korrelierten Daten meist durch ein SOAR (Security Orchestration Automation and Response) realisiert. Ein SOAR ist eine Technologie, die darauf abzielt, Sicherheitsoperationen zu optimieren und zu automatisieren. SOAR-Systeme integrieren verschiedene Sicherheitswerkzeuge und -prozesse, um Bedrohungen effizienter zu erkennen, darauf zu reagieren und diese zu beheben.

Ein Extended Detection and Response (XDR)-System bietet dagegen eine vollintegrierte und automatisierte Lösung zur Erkennung und Reaktion auf Bedrohungen. Es kombiniert Daten aus verschiedenen Sicherheitsquellen und verbessert die Reaktionszeit durch Automatisierung. Im Gegensatz zum SIEM konzentriert sich eine XDR-Plattform auf die Anbindung der relevanten Systeme einer Security-Infrastruktur. Ziel ist es, die Komplexität zu verringern und gleichzeitig das Sicherheitsniveau auf ein Maximum zu erhöhen. Die essenziellen Säulen der zu betrachtenden Infrastrukturen sind dabei der Endpoint (EDR), das Netzwerk (NDR), die Identitäten und die Überwachung der Cloud-Ressourcen sowie Applikationen.

SIEM und XDR können sich mit ihren Informationen und Funktionalitäten ergänzen. Für den Aufbau eines Systems zur Angriffserkennung stellt ein XDR-System die niedrigste Einstiegshürde dar und kann im Laufe des Lebenszyklus durch ein SIEM professionalisiert werden.

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Die Rolle des Security Analysten im SOC

In erster Linie ist ein Security Analyst dafür zuständig auf Security-Events und Incidents in der Kundenumgebung zu reagieren, diese zu initiieren bzw. Handlungsempfehlungen auszusprechen. Er bedient also die klassische SOC-Arbeit und hilft bei der Workflow-Entwicklung und Anbindung von neuen Systemen & Lösungen. Darüber hinaus unterstützt der Analyst bei der Entwicklung von KI-basierten und automatischen Responsetätigkeiten sowie bei der Weiterentwicklung der Plattform. Er hilft außerdem bei tiefergehenden Behandlungen von Security-Events bis hin zur Realisierung von resultierenden Security Changes und der Behebung von Schwachstellen in der Kundeninfrastruktur.

avodaq IDR – maßgeschneiderter Security-Service

Der avodaq Incident Detection and Response (IDR)-Service ist unser hauseigener SOCaaS (SOC as a Service) für Unternehmen. Basierend auf einer XDR-Plattform klassifizieren, analysieren und bewerten unsere Security-Experten auftretende Anomalien in der IT-Infrastruktur.

Wir unterstützen den Kunden durch ein strukturiertes Eskalations- und Kommunikationsmanagement bei der Reaktion und Behebung von Sicherheitsvorfällen sowie der Umsetzung notwendiger Änderungen. So sorgen unsere Analystinnen und Analysten für eine kontinuierliche Verbesserung der Systeme. Zudem kann unser Service durch Module in den Bereichen Endpointdetection, Networkdetection und E-Mail-Security ergänzt werden und somit eine “Out of the Box”-Komplettlösung darstellen, wenn die vorhandene Security-Infrastruktur diese Kernbereiche noch nicht oder nicht zufriedenstellend abdeckt.

SOC, SIEM und XDR – sie alle bilden einen wichtigen Grundstein für ein System zur Angriffserkennung. Inwieweit die Systeme einzeln oder in Kombination eingesetzt werden, hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Aufgrund der europaweiten NIS2-Richtlinie wird ein System zur Angriffserkennung für alle betroffenen Unternehmen verpflichtend. Es ist wichtig, bereits im Vorfeld eine Strategie zur Umsetzung zu entwickeln.